The Broken Beats – In The Ruin For The Perfect
Der Name klingt nach Hip-Hop und führt daher auf eine komplett falsche Fährte: „The Broken Beats heißen, wie sie heißen, um den gebrochenen Rhythmus des Lebens zu beschreiben“, erklärt Kim Munk, der Erfinder, Gitarrist und Sänger dieser unfassbaren dänischen Band. Es geht um Pop, und zwar um die Sorte Pop, mit der jede Menge Leidenschaft und Emotion transportiert wird. In Hamburg erzählt man sich sagen hafte Geschichten von einem legendären Konzert, das die Truppe aus Aarhus vor zwei Jahren in der „Weltbühne“ gegeben hat. Publikum und Band waren ebenso betrunken wie glücklich. Mädchen weinten vor Begeisterung und wollten auf der Stelle von einem Bandmitglied geheiratet werden, während sich die Jungs wünschten, so verwegen und trinkfest zu sein wie Kim Munk. Der ist inzwischen nach Hamburg übergesiedelt, weil sich seine Musiker in alle Winde zerstreut haben und weil Zuhause immer dort ist, wo das Herz ist. Und so kommt es, dass das dritte Album der Broken Beats auf dem hanseatischen Traditionslabel Buback erscheint. Es geht los mit einer grollenden Beschleunigung, die schneller und schneller wird, bis sie sich in den kristallklaren Gitarrenakkorden von „Weight Of Words“ auflöst. Das hymnische Stück erinnert an Polyphonic Spree oder Spiritualized. „Breakbeatsong“ kommt mit seinen gebrochenen Beats dann doch noch mal auf den missverständlichen Namen zurück – aber nur als rhythmisch verspieltes Augenzwinkern. Denn dies ist glühender Pop, mit einem Hauch Gospel beim Refrain. Bei „Essentials“ zeigt Kim Munk, dass erauch perfekt mit Kopfstimme singen kann, ein paar zarte Streicher versüßen den Abgang. Beim melancholisch ruhigen „Waters“ klingt die Stimme dann zunächst nach Fad Gadget, um beim Refrain in jene Höhenlagen zu klettern, in denen sich auch Sean Lennon wohlfühlt.
Gelegentlich glaubt man, eine Compilation zu hören, so abwechslungsreich sind die Songs arrangiert, so vielseitig ist der Gesang. Doch natürlich ist das alles wie mit feinen Spinnfäden miteinander verbunden, die alte Beatles-Schule. Billig war diese perfekte Pop-Produktion sicher nicht, aber in den Ruin wird sie die Broken Beats nicht treiben. Solange Sie, liebe Endverbraucher, ihren Beitrag leisten. Es wird Ihr Schaden nicht sein.