The Butterfied Blues Band – The Paul Butterfield Blues Band East-West
Die Band, die Mike Bloomfield mehr verdankt als Paul Butterfield
Irgendwie war das schon Eulen nach Athen (den Blues zurück nach Chicago) tragen, was Paul Butterfield mit seinem Debüt betrieb. Was dennoch nichts an der historischen Leistung des reichlich großkopferten Mannes mit der Harmonika ändert, dem Kollege Mike Bloomfield erst mal ein etwas demokratischeres Band-Verständnis beibringen musste. Von Fleetwood Mac bis Tramline (erinnert sich noch jemand an die Truppe um Mick Moody?) beeindruckte diese LP im fernen England viele Neophyten des britischen Bloooze-Booms nachhaltig. Das Folge-Album „East-West“ beinahe noch mehr, weil das seinerzeit manche Konventionen des Chicago Blues sprengte.
Eine ziemlich schwere Geburt war das Erstlingswerk schon, bevor die Elektra-Oberen Holzman und Rothchild freigaben, was die Band in einem dritten Anlauf im Studio eingespielt hatte. Clevererweise hätten sie das nach dem Skandal-Auftritt mit Dylan beim Newport Folk Festival sofort rausbringen müssen, was da schon an rund zwei Dutzend fertig produzierten Aufnahmen vorlag. Statt dessen leisteten sie sich den Luxus, die Band noch mal zu neuerlichen Aufnahmen ins Studio zu bitten. Bei denen war Bloomfield dann so weit in die Rolle des heimlichen Superstars der Truppe reingewachsen, dass er sich problemlos von Little Walters egomanem Protege hätte trennen und seine eigene Band gründen können. (Dazu hätten schon seine credentials als Gitarrist bei Dylans „Highway 61 Revisited“ gereicht.) Aber loyal bot er dann auf „East – West“ noch einmal eine Meisterleistung, bevor er endgültig den Bettel hinwarf.
Bob Irwin hat die Aufnahmen für diese Remaster so weit ganz ordentlich klangtechnisch aufgenordet, ohne dass sie jetzt unangemessen „modern“ klingen würden. Soviel historische Patina sollte doch sein.