The Checks – Hunting Whales

Wüst und leer geht es zu in dieser Bluesvision namens „Mercedes Children“. Verbitterung und Enttäuschung dröhnen durch das Songskelett, das von einer gequält aufschreienden Gitarre durchgerüttelt wird. Wenn wir es nicht besser wüssten, würden wir hinter Songs wie diesem eine Horde ausgemergelter Typen vermuten, denen das Leben oft böse mitgespielt hat, die schon jede Menge gescheiterter Ehen, frustrierender Jobs und lange Jahre der Depression hinter sich haben. Doch diese Kiwi-Knilche, die sich The Checks nennen, waren gestern noch Teenager. Den Blues haben sie dennoch in sich aufgesogen und mit den Kinks, mit Stoner Rock und Britpunk versetzt.

Dass man auf The Checks aufpassen muss, weiß man, seit die Band im Vorprogramm von R.E.M. auftreten durfte, nachdem es „Mercedes Children“ in die Heavy Rotation in deren Bandbus geschafft hatte. Und nicht nur bei dieser Nummer gelingt es den Checks, einen umzuhauen. Da wäre auf „Hunting Whales“ etwa „What You Heard“, ein heftig schnaufender Rocker mit einem fiesen Riff. Ob im aufbrausenden „Take Me There“ oder im hymnischen „Tired From Sleeping“ – durch das von Ian Broudie bewusst sperrig produzierte Album tönen stets Rastlosigkeit und ein dringlicher, seelenschwerer Blues-Groove.

So bösartig-knurrend die meisten Songs daher kommen – das zynische „Honest Man“ oder das taumelnde Riff-Monster „Hunting Whales“ -, so stilsicher meistern The Checks auch poppige Rockabilly-Reminiszenzen („Terribly Easy“) und vernebelte Psychedelica („See The Peter“), wirbeln bei „Don’t Wait“ gekonnt die Tempi durcheinander und kriegen zum Abschluss mit „Memory Walking“ auch eine wehmütig-jazzige Bluesballade hin.

Nicht auszudenken, was für Musik diese Knilche erst machen werden, wenn ihnen das Leben wirklich mal böse mitgespielt hat und sie tatsächlich gescheiterte Ehen, frustrierende Jobs und lange Jahre der Depression hinter sich haben.

Abonniere unseren Newsletter
Verpasse keine Updates