The Clash :: On Broadway
Joe Strummer, Mick Jones, Topper Headon und Paul Simonon hatten es von Beginn an schwer: Sie mussten ums Verrecken schwächer klingen, als sie eigentlich waren, um auf der Punk-Welle der Spätsiebziger mitzuschwimmen und um „die Bewegung“ nicht zu verraten. Wer die Ohren frei hatte, merkte – spätestens! – ab der Doppel-LP „London Calling“, dass der englische Vierer dem Basis-Geschruddel der genadelten Konkurrenz technisch und kreativ weit überlegen war. Die Folge: unvermeidliche Hits in Serie, aber immer wieder mal eine eingestreute Portion Alibi-Rabatz, um den permanent abblätternden Punk-Anstrich zumindest partiell zu konservieren.
„On Broadway“ erinnert mit drei CDs und 63 Songs an die Kult-Band, die mit „White Riot“, „(White Man) In Hammersmith Palais“, „London Calling“, „Bankrobber“, „Rock The Casbah“, „Should I Stay Or Should I Go“ engagierte, wenn nötig aggressive Duftmarken setzte.
Das 72-seitige Booklet präsentiert Fotomaterial, UK- und US-Discografien, klärt detailliert auf über die Herkunft des Repertoires und enthält zwei Essays von Lenny Kaye und Kosmo Vinyl sowie zu allen Tracks Erste-Hand-Kommentare der Musiker.
Hits & Demo-Aufnahmen, seltene Single-Tracks und LP-Highlights – für den Clash-Einsteiger und selbst für Fortgeschrittene dürften kaum Wünsche offen bleiben. Schon für Weihnachten.