The Delgados – Hate: Produzent David Fridmann sorgte hierfür süßliche Arrangements :: Beggars

Die Handschrift ist eindeutig. Gleich zu Beginn drückt die Streicherwand, im Hintergrund schwellen jauchzende Choräle an. Später wird auch kurz eine singende Säge zu hören sein. Eine Kulisse, ein Regisseur: Produzent David Fridmann, der bereits Mercury Revs Meisterwerk „Deserter’s Songs“ mit den richtigen Akzenten versehen hatte. Schon zum zweiten Mal verfeinert Fridman die Songs der Delgados mit seinen üppigen Arrangements.

Einzig der Albumtitel führt ein wenig in die Irre. Denn die Musik auf „Hate“ ist der in Schönheit versiegelte Antipode zu Hass und all den anderen Abgründen. Sängerin Emma Pollock beginnt die Platte mit dem unglaublichen „The Light Before We Land“ und könnte nach diesem Stück eigentlich schon aufhören. Aber glücklicherweise tut sie das nicht. Denn auch die restlichen neun Songs sind Geständnisse an die Nacht und das Spiegelbild lakonisch-schwermütiger Gedankengänge. Das emphatische „Childkillers“, das verträumte „If This Is A Plan“ alles Perlen. Im Klangzimmer der Delgados kann man sich sehr wohl fühlen. Die krachenden Gitarren und lärmenden Momente von „The GreatEastern“ sind auf „Hate“ weitestgehend zurückgenommen worden. Anders als bei anderen Existentialisten stehen hier nicht Homerecording oder kaum erahnbare Melodien im Vordergrund.

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