The Elected :: Bury Me In My Rings

Viel Licht, wenig Schatten – und hohe Sonnenbrandgefahr

Gesund ist das nicht, aber wohl jedem vertraut: der unerwiderten Liebe mit noch mehr vermeintlich selbstloser Liebe zu trotzen, in der Hoffnung darauf, dass eines fernen Tages vielleicht doch noch das Unerwartete geschieht: „I was born to love you/ Love you, and I will love you/ Until you love me too.“ Es hört sich nach einer zärtlichen Drohung an, was Rilo-Kiley-Gitarrist Blake Sennett da zum Auftakt des neuen Albums von The Elected zum Besten gibt.

„Bury Me In My Rings“, das dritte Studioalbum der Band aus Los Angeles, erinnert in den schönsten Momenten an die trügerischen Idyllen des Teenage Fanclub; es klingt nach Retro-Softrock und Westküsten-Sonnenbrand, nächtlichen Lagerfeuern am Strand und lässigen Pedal-Steel-Ausritten in die Prärie oder gar – wenn neben all dem hellen Gitarrengeklingel und Gefiedel plötzlich die Ukulele das Ruder übernimmt – nach gemütlichen Bootstouren durch tropische Gefilde. Manchmal allerdings gehen Sennett die Gäule durch, etwa in dem sechsminütigen Schmachtfetzen „This Will Be Worth It“. Da wird aus Pop leider Pomp.

Ansonsten aber ist „Bury Me In My Rings“ ein äußerst entspanntes und abwechslungsreiches Album geworden, mit viel Licht und ganz wenig Schatten. Ein wenig träge macht einen die schwül-warme Atmosphäre dieser Platte freilich schon. Wer dennoch kühlen Kopf bewahrt – es gibt ja wasserdichte MP3-Player fürs Schwimmbad -, hat mit The Elected eine gute Zeit. (Vagrant/Alive) Alexander Müller

Beste Songs: „Born To Love You“, „See The Light“

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