The Flaming Stars – A Walk On The Wired Side

Ein subsonisches, sinbtres Rollen, die Rhythmen wie auf der Flucht vor dem guten Geschmack und anderen Paragraphen, die Orgel auf Talfahrt, sich überschlagend, heulend, wimmernd, die Gitarren blechern und konvulsiv, der Sänger mal manisch, dann wieder in dunkler Trance, fast tonlos, die Songs sämtlich aschfahl, ihre Synapsen zuckend, die Worte klamm und beklemmend. Kaltes Fieber. The Fläming Stars aus London bleiben trendresistenL Sie kennen den Unterleib der Stadt, sein Rumoren, seinen Gestank. Rock’n’Roll ab Antithese zur Persil-Welt des Marketing, zu dem kläglichen Klugsprech der Feuilletons. Einzelkämpfer ohne Lobby in Presse und Funk. John PeeL, bless htm, ausgenommen. Aber stolz. Auf diesen marodierenden, polternden Sound, der nicht seinesgleichen hat. Auf das dergestalt attackierte Musikmaterial, das ausgewrungen wird bb zur Gänze. Schön bt das nie, schön schaurig schon. Vor allem die Nachtschatten-Balladen wie „Absent Without Leave“ oder das völlig verlorene „She Says She Says“. Und jene Cuts, die sich anschleichen, sich bedeckt halten, um dann um so mächtiger zu lärmen wie „Some Things You Don’t Forget“ oder das sublime „Out OfThePast“.

„Over And Done“ beginnt uncharakteristisch: Max Decharne singt gefasst zur geklampften Akustischen, bevor die Band ihn einholt und bis zum abrupten Finish durch dorniges Soundgestrüpp hetzt. „Leaving Town“ ist D6charn£ solo am Piano, verlassener noch als die Stadt, die er hinter sich lässt. „The Villain“, eines von vier Instrumentals, entblößt die Stars als paranoid klappernde, klopfende Glitter Band. „The Dead Don’t Care“ dramaturgisiert aufs Düsterste, auf „Tinnitus Blues“ treffen sich die Shadows mit Jimmy Smith zumjam in der blauen Stunde, „Another Shade Of Blue“ hämmert seine Botschaft monoton heim, und „Swimming The Length Of This Bar“ ist ein Epilog in der favorisierten Disziplin der Fläming Stars.

Wir erinnern uns: Die Debüt-LP hieß „Songs Front The Barroom Floor“, der finale Track dortselbst „3 AM. On The Barroom Floor“. Nein, habituelle Säufer sind sie mitnichten. Sonst könnten sie die Abstürze und Kollisionen ihrer Songs nicht auskosten. Bis zur Neige.

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