The Futureheads – The Futureheads
Ja ja, wir wissen es: Die Retroperspektive ist die neue Zukunft, morgen wird nicht wie heute sein (aber eventuell ja wie gestern), und wir können alle nicht genug bekommen von taufrischen Rabatz-Bands mit umfassender Kenntnis der großen Rockbibel. Die Futureheads aus Sunderland (natürlich UK) sind zwischen 18 und 22 Jahren alt und haben sich auf in New Wave getunkte Post-Punk-Versatzstücke mit (Achtung, stilbildendes Merkmal!) zumeist mehrstimmigem Gesang spezialisiert. Der Plan: Die (musikalisch) jüngeren Brüder von Strokes oder Franz Ferdinand machen jetzt auch Musik und sind bitte entsprechend zu beachten.
Der Infozettel sagt: „Die Futureheads ziehen als Einflüsse Devo, Queen, Fugazi und Kate Bush heran. Hmmm, nicht gerade homogen, was?“ Ach was, du, es ist doch wild, wenn man sich so gar nicht auf eine Schublade festlegen lassen will! Aber: Hat man seine ersten Abneigungen gegen die Zappelphilippe mal abgelegt, kann man ja durchaus nachvollziehen, weshalb eben Franz Ferdinand die Band als Vorgruppe engagiert haben. Stücke wie „Le Garage“ oder „Robot“ funktionieren durchaus, sind quirlig und gewitzt, verlieren sich allerdings auch recht bald wieder. Die Songs werden mit viel Schmiß und Engagement präsentiert, die Maskerade übertüncht bisweilen aber auch nur das nicht immer famose Songwriting. Die hier gewählten Vorbilder, neben Queen auch The Jam, XTC sowie Gang Of Four (kein Wunder – Andy Gill hat produziert), klingen etwas zu deutlich durch. Eigene Identität? Vielleicht ein anderes Mal.
Das Cover von Kate Bushs „Hounds Of Love“ geht natürlich hinreißend daneben. Das Stück bekommt einen gehörigen Rockanstrich und hätte damit auch der Kreativität von Hochkarätern wie Alien Ant Farm entspringen können. Ist schon so ein Problem mit der Zukunft, auch wenn den Futureheads das Potential nicht abzusprechen ist. Also: Warten auf die zweite Platte!