The Hives :: Lex Hives
Noch mehr Partymucke der DJ Bobos des Garagenrock
Party! Und zwar sofort! Ein bisschen verkrampft kommt Howlin‘ Pelle Almqvist schon rüber, wenn er in seiner Rolle als Punk’n’Roll-Animateur eine Minute lang „Come On!“ brüllt, sich von einem fiktiven Publikum bejubeln und so zu einem Glamrock-Shuffle „Lex Hives“ beginnen lässt.
Auf Platte Nummer fünf wollten sich die Schweden wieder aufs Kerngeschäft konzentrieren. Statt wie zuvor Superproduzenten wie The Neptunes, Timbaland oder Jacknife Lee ranzulassen, haben sie die Platte selbst produziert, spielen wieder die eleganten kleinen Brüder der Ramones – und erweisen sich doch eher als Tanzmusikkapelle fürs wild frisierte Indie-Rock-Publikum, als die DJ Bobos des Garagenrock, deren Songs stets mit so vielen Ausrufezeichen versehen sind, dass sie live viel besser funktionieren als auf Platte.
Knackige Pubrock/Punkrock-Stimmungsmacher wie „1000 Answers“, „Patrolling Days“, „Take Back The Toys“ oder „These Spectacles Reveal The Nostalgics“, das bösartige „My Time Is Coming“, das atemlose „If I Had A Cent“ und das sich zwischen T. Rex und Slade vergnügende „Midnight Shifter“ sind jedenfalls genau das Richtige, um das Rock-am-Ring-Publikum ordentlich aufzumischen.
Interessanter sind aber Nummern wie „Wait A Minute“, bei der sich The Hives mal als Popcombo verkleiden, oder „Without The Money“, das sich am Blues und Soul abarbeitet, mal das Tempo rausnimmt – und endlich eine Auszeit von der Punk’n’Roll-Party nimmt. (Sony) Gunther Reinhardt
Beste Songs: „I Want More“, „Wait A Minute“