The House Is Burning :: (Start 16.11.)
In den Fernsehnachrichten flimmern Bilder von Bombenattentaten in Bagdad, doch der Krieg tobt in den amerikanischen Vorstädten. Mit einem fulminanten Regiedebüt, das sich in seiner expliziten Härte und Milieuzeichnung an Sozialdramen wie „Ken Park“ orientiert, dreht der junge Deutsche Holger Ernst in einem episodischen Reigen an der Spirale aus Tristesse, Zukunftsangst und Gewalt. Mike (Joe Petrilla) hat sich für die Army verpflichtet. Während er sich den Kopf scheren lässt für die Abreise am folgenden Tag, betrügt ihn seine langjährige Freundin Valerie (Nicole Vicius) mit seinem besten Kumpel Phil (Robin Taylor). Der durchgeknallte, miese Kleindealer und Junkie sieht als einzige Perspektive ein angeblich riesiges Drogengeschäft, wofür er alle benutzt und belügt. Bei ihm kreuzt der Teenager Steve (Harley Adams) auf: Er will eine Pistole kaufen, um seinen gewalttätigen, saufenden Vater zu erschießen, der gleichzeitig bei der Bank erfährt, dass sein Haus gepfändet wird. In der Nacht prallen diese desperaten Schicksale aufeinander, und es wird Tote geben, aber andere und anders, als es sich andeutet. Nervöse, angespannte Handkamerabilder fangen niederschmetternd die unreifen Gesichter ein, die unfassbaren Alkoholexzesse und derbe Sprache. Wahre Dramatik-wie ein Faustschlag.