The Kingsbury Manx – Le You Down
Manx ist die gälische Version der keltischen Sprache, die auf der Isle Of Man in der Irischen See gesprochen wird – und gleichzeitig die mundartliche Bezeichnung für ihre Bewohner. Gehen wir davon aus, Kingsbury wäre ein pittoreskes Kaff dortselbst, hätten wir eine Anzahl gewissermaßen britischer Tatsachen, die
für die Musik der Kingsbury Manx wesentlich maßgeblicher erscheinen als der Umstand, dass die Band nachweislich aus North Carolina/USA kommt. Wenn es mal unzweifelhaft amerikanisch klingt, dann am ehesten wegen des ländlichen Instrumentariums (und es trägt einen französischen Titel).
Schon mit ihrem Debütalbum vor zwei Jahren erfolgreich im UK, scheinen sich Kenneth Stephenson, Bill Taylor, Scott Myers und Ryan Richardson heute wunderbar einzupassen in den akuten Hang zum balladesk Emotionalen und dem, was manche dafür halten. Dazu strahlt ihre Musik eine besonders freundliche, beinah meditative Ruhe aus, ohne schon wieder die dabei üblichen Klänge und Dynamiken zu bemühen. Harmonisch, eher etwas gedämpft gestimmt, das aber sehr gern. Langsamkeit als wohlbemessene Schrittfrequenz und nie elegisch. Leichtfüßig geradezu, Kopf in den Wolken und doch präzise. Eine Art von Dynamik, die von der Stelle bringt, ohne die Konturen der Dinge drumherm zu verwischen. Um es mal so zu sagen: Psychedelk is the new quiet!
Was die Manx-Musik im speziellen auszeichnet, ist ihr profundes Wissen um Fluss und inneren Zusammenhang von Harmonie und Dissonanz, wie es Wilson, Bacharach & Co. lehren. Amerikaner also. Aha – Mayflower-Pop.