The Louvin Brothers :: Tragic Songs Of Life

Eine Greatest-Hits-Compilation, zur Hälfte ganz fabelhaft. Was aber tun, wenn man es nur auf neun veritable Hits brachte, ein Album damit jedoch noch nicht hinreichend bestückt ist? Man greift auf Füller zurück, etwa auf mediokre Tracks wie „Grim Reaper Of Love“ oder „Story Of Rock & Roll“. Andererseits mindern partielle Ausfälle keineswegs die Leuchtkraft so unverwüstlicher Perlen wie „She’d Rather Be With Me“, „Happy Together“ oder „Let Me Be“, deren Familiarität und Frische bis heute frappiert. Den Byrds hatten die Turtles ursprünglich nachgeeifert, mit Folk Rock und Dylan-Cover, doch buchten sie ihren Erfolg mit melodieseligen, Ende der 60er schon anachronistischen Teen-Balladen. (Scorpio)

Die Australier waren Fremde im Punk-Kontinuum ihrer Wahlheimat UK. Zunächst als Pioniere gefeiert dank ihrer umwerfenden 76er Single“(I’m) Stranded“, dann misstrauisch beäugt aufgrund Punk-ferner Kluft und ihrer störrischen Weigerung, den Trad-Anteil aus ihrem Stil-Mix zu eliminieren, gerieten die Saints zwischen alle Stühle. „Eternally Yours“ war 1978 ihre zweite LP, noch säurehaltig und energiegeladen, doch bläserverstärkt und dem Rhythm & Blues mehr verpflichtet als dem Punk-Rock. Dieser Neuauflage mangelt es klanglich deutlich an Dynamik, die Originalpressung auf Sire entwickelt mehr Präsenz. (4 Men With Beards)

Ende der 70er-Jahre schufen Chic einen so elegant-mitreißenden Sound aus Klappmesser-Riffs und unwiderstehlichsten Grooves, dass selbst die „Disco Sucks!“-Deppenfraktion ganz kleinlaut wurde. Diese 1996 mitgeschnittene Disco-Revue aus Tokios Budokan-Stadion vermittelt freilich nur noch eine blasse Ahnung des Chic-Genies. Fein, dass Sister Sledge ihren „Greatest Dancer“ noch einmal hochleben lassen, aber wenn sich Slash ans Verdudeln von „Le Freak“ macht, klingt das leider wie purer Hohn. (Sireena)

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