The Maccabees – Wall Of Arms

Da ist Verzweiflung, da ist Drama, da ist die Hoffnung der Hoffnungslosen: „Better get a coal on the fake fire“, singt Orladon Weeks und verspricht sich künftig mehr anzustrengen. Und obwohl ihn die Gitarren mit zackigen Durchhalteparolen unterstützen, scheint er längst zu wissen, dass nichts mehr draus werden wird, aus dieser erkalteten Liebe, von der er in „Love You Better“ erzählt.

Nicht ganz so unbeschwert wie auf dem Debüt „Colour It In“ (2007) musizieren The Maccabees auf „Wall Of Arms“, besingen diesmal in einem überreizten Tonfall vor allem von Beziehungsdramen. Sogar wenn sich die Band für „Can You Give It“ mal ein bisschen Piratenromantik borgt, übertönt diese nicht die Dunkelheit, die dieses Album umgibt. „Dear friend of mine is testing his body/ Tempting disaster/ Testing water with another’s daughter“, wehklagt Weeks im besonders missmutigen „No Kind Wbrds“. Der Bass grummelt, die Gitarren heulen auf, und das Schlagzeug gibt mürrisch den Takt vor für diese Nummer, die der eindrücklichste Song auf dem Album ist. Und einer der wenigen, bei denen man nicht gleich an Arcade Fire denken muss. Anders als in „Love You Better“, in „Young Lions“ oder „Dinosaurs“, bei denen der Maccabees-Sänger wie Win Butler klingt. Auch die Song-Inszenierungen auf „Wall Of Arms“ in „Seventeen Hands“ oder „One Hand Holding“ erinnern arg an die Kanadier. Was daran liegen könnte, dass sich die Maccabees von Markus Dravs produzieren ließen, der auch bei „Neon Bible“ die Finger an den Reglern hatte.

Auch das abschließende Epos „Bag Of Bones“ klingt mit seinem hübsch verwobenen Rhythmus aus Gitarren- und Bassläufen mehr nach Arcade Fire als nach den Maccabees. Aber es gibt schlechtere Vorbilder.

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