The New Pornographers – Challengers :: Gemischtes vom Künstler-Kollektiv: interessant, aber nicht innovativ

Das sind so Dinge, die manchmal über langjährige Lebenspartner gesagt werden: „Es passt halt.“ Punkt, keine weiteren Erklärungen mehr nötig. Ähnlich verhält es sich wohl bei den New Pornographers, die sich eher als Künstler-Kollektiv denn als Band verstehen. Nicht zu Unrecht: Fast jedes Mitglied verfolgt eine mehr oder weniger erfolgreiche, künstlerisch in jedem Fall höchst eigenständige Solo-Karriere. Da ist es entsprechend schwer, einen gemeinsamen Sound zu kreieren oder überhaupt regelmäßig zueinander zu finden. Ein Blick in die Credits verrät, dass die Challengers-Sessions über ganz Nord-Amerika verstreut stattgefunden haben. Was dem Spaß aber offenkundig nichts anhaben konnte.

Die neuen Songs wurden überwiegend von A.C. Newman verfasst, obgleich die drei Beiträge Dan Bejars (der ansonsten als Destroyer gute Platten veröffentlicht) die interessanteren sind. Da wäre der kleine Indie HipHop-Krach „Myriad Harbour“, der hübsche Folk-Schwof „The Spirit Of Giving“ und insbesondere die von Neko Case gesungene Ballade „Go Places“. Doch auch Newmans Material kann sich hören lassen, wie etwa das Titelstück oder „AH The Things That Go To Make Heaven And Earth“. Kathryn Calder debütiert auf „Failsafe“ und „Adventures In Solitude“, auf letzterem im Duett mit Newman. Der wiederum in mehr als sechs Minuten über seine neue Wahlheimat Brooklyn referiert („Unguided“).

Eine Mixed-Pickles-Platte also, in etwa so verlässlich wie ein alter Volvo und genauso gemütlich wie auch ‚wenig innovativ. Nicht zwingend, aber sehr sympathisch. Schade, dass mal wieder keine Texte im Booklet abgedruckt sind, denn Newmans schäumende Seitenhiebe mögen in Ruhe nachgelesen werden.

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