The Phoenix Foundation :: Buffalo

Zur rechten Zeit: lichtdurchfluteter Dream-Pop aus Neuseeland

Nein, hier geht es nicht um den neuen Streich des Jugendjazzorchesters Rheinland-Pfalz, das sich ebenfalls so nennt. The Phoenix Foundation heißt eine sympathische Band aus Wellington in Neuseeland, benannt nach der gleichnamigen Forschungsorganisation, für die der mit Vokuhila und viel Knoff-Hoff ausgestattete TV-Held MacGyver tätig war. Das Sextett, das schon Soundtracks für den Filmemacher Taika Waititi eingespielt hat, der sich wiederum mit ganz entzückenden Musikvideos revanchierte, erhofft sich mit dem vierten Studioalbum nun hierzulande den Durchbruch. Und angesichts der kristallinen, schlaftrunkenen Melodien, die „Buffalo“ durchziehen, wäre er ihnen zu wünschen.

Der träumerische, zurückgelehnte Opener „Eventually“ gibt mit seinem gemächlichen Tempo und den zarten Gitarrenklängen die Tonlage der folgenden Songs vor, die von Folk, Indie- oder psychedelischem Prog-Rock gleichermaßen geprägt sind. Sie scheinen sich allesamt davontragen zu lassen von der Wärme des Wohlklangs und von lichtdurchfluteten, mäandernden Pop-Harmonien, die unweigerlich an die Fleet Foxes erinnern, ohne epigonal zu wirken. Mal melancholisch, mal ausschweifend, mal augenzwinkernd entwickeln die Kompositionen der Phoenix Foundation einen eigentümlichen Sog, der den Hörer mir nichts, dir nichts aus dem Hier und Heute entführt. Wer ihnen deswegen sofort Eskapismus vorwerfen möchte, wird selbst in dem tollen Titelstück, dem hymnischen „Pot“ oder dem flehentlichen „Bitte Bitte“ (dringendste Zwischenfrage darin: „What will we do now that all the yuppies have replaced us?“) keinen Funken Schönheit entdecken. Allen anderen sei „Buffalo“ nicht zuletzt als Maßnahme gegen die winterliche Dunkelheit ans Herz gelegt. Down Under ist ja jetzt Sommer. (PIAS) ALEXANDER MÜLLER

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