The Searchers – The Collection
Warum der Merseybeat kaum noch Erwähnung findet, wenn über den Pop der Sixties in den Medien schwadroniert wird, hat im wesentlichen zwei Gründe. Erstens: Die Multiplikatoren sind selten älter als 50, stützen sich mithin auf Angelesenes. Das zweitens von Autoren stammt, die selbst nicht dabei waren und voneinander abschreiben. Was dazu führt, daß immer mehr Musik aus dem kollektiven Gedächtnis getilgt wird. The Searchers waren die wichtigste Band von der Merseyside, gleich nach den Beatles. Letzteren live überlegen und in Sachen Studio-Potenz während des Beatbooms fast ebenbürtig. Die schiere Klasse ihrer Singles belegt das: „When You Walk In The Room“ muß sich hinter keiner Fabs-45 verstecken. Doch waren die Möglichkeiten des Searchers-Stils zwischen Folk und Rock’n’Roll schnell erschöpft, kein kongeniales Komponistengespann sorgte für Hit-trächtigen Songnachschub, die Band rutschte mählich ab, kreativ wie kommerziell. Immerhin gelangen ihnen auch nach 1966 noch einige feine Aufnahmen, die auf „The Collection“ indes keinen Platz mehr fanden. Eine weitere „Collection“ wäre lohnend, besonders in so hervorragender Klangqualität.