The Wannadies – Before And After :: Cooking Vinyl
Das beste an der schwedischen Popmusik sind ihre Fans. Spezialisierte Boys in The Ark-Schwitzhemden. Girls, bei denen sich „Wannadies“ auf dem T-Shirt direkt von einer Brustwarze zur anderen zieht, die das Album „Before And After“ schon seit Monaten haben, im schwedischen Original.
So süß waren die Wannadies. „Someone Somewhere“ („Say goodbye, my blueberry pie“) mit Mann-Frau-Gesang wie bei Prefab Sprout und ihr „You And Me Song“, der rubinrot auf Baz Luhrmanns „Romeo und Julia“-Soundtrack stand. Jetzt fällt ihnen nicht wenig, sondern gar nichts mehr ein. Sie hatten Streit mit der Firma, sind nun wieder Indie und sagen auf der sechsten Platte zu den alten Arbeitgebern: „I Piss On You“.
Bis auf zwei schöne Sanftlieder klingt das wie eine Sammlung verpatzter Cover-Versionen von Blurs „Coffee And TV“ mit Doppelgesang. Der Irrglaube, dass im Gitarren-Stakkato noch Zauber begraben liegt, der rauskommt, wenn man zwei Griffe oft wiederholt. Wer so wenig Songideen hat, sollte Dance-Musik spielen – „Singalong Song“ scheint ein Versuch zu sein. In den Hemden von Primal Scream sehen die Wannadies aus wie der Gast eines Werbespots für Wäschebleiche. Angeblich sollte es ein Doppelalbum werden. Wieso das Label sie wohl rausgeworfen hat?