The Waterboys :: An Appointment With Mr. Yeats

Und so singt er vom Vollmond im März, von Nachrichten für das Orakel von Delphi, von weißen Vögeln und dem Lake Isle Of Innisfree, von der Zeit, bevor es die Erde gab, von einem irischen Flieger, der seinen Tod vorhersieht, und dem letzten Lied der Elfe. Mike Scott ist ein Spinner und Schrat, der fast alle Instrumente selbst spielt – und es ertönen Flöten, Saxofone, Geigen, Balaleika, Akkordeon, elektrische Gitarren und Ukulelen auf seinen Platten. Der Folk schlägt manchmal um in bombastische Psychedelia – binnen vier Minuten, wie in „Mad As The Mist And Snow“.

Aber Mike Scott ist auch ein Genie wie Van Morrison; seit drei Jahrzehnten trägt ihn seine Vision, seit „A Girl Called Johnny“ vom ersten Album. „An Appointment With Mr. Yeats“ hat das Pathos und die Glut, die Feierlichkeit und die Seele seiner besten Alben: „A Pagan Place“, „Dream Harder“, „Fisherman’s Blues“. Mythos und Volkslied, Sage und Märchen fließen in den Bewusstseinsstrom der Yeatsschen Anrufungen und Scottschen Songs, die oft von schierer Schönheit sind wie das Fade-out von „The Faery’s Last Song“, wie „Sweet Dancer“ und „Let The Earth Bear Witness“. Und endlich hat Mike Scott das Stück komponiert, das absolute Mike-Scott-Irrsinns-Lied, eine Rhapsodie mit drängendem Beat und Pianospiel und brennenden Gitarrensoli und der Stimme eines Sehers: „September 1913“. Ein wildes, beispielloses, tief bewegendes Album. (Proper) Arne Willander

Beste Songs: „September 1913“, „Politics“

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