The Who :: The Who Sell Out

Die Pop-Art der sechziger Jahre: Andy Warhol verewigte schnöde Suppendosen, Roy Lichtenstein bannte einen Treteimer auf die Leinwand – banale Dinge aus der Alltagswelt, erhoben zum Kunstwerk. Pete Townshend ging den ersten Schritt, Popmusik mit zeitgenössischer Kunst zu Stimme namens Robert Plant und John Bonham,

versöhnen: Das Cover von „The Who Sell Out ist Pop-Art, das Konzept der Dauerwerbesendung ebenso. Radiojingles der jüngst eingestellten Piratensender verbanden die Songs, dazu nahmen The Who selbst ein paar Werbespots auf – natürlich nicht ohne Hintergedanken. Bei „“Rotosound Strings“ und „“Premier Drums“ ging die Rechnung auf, die Band wurde fortan kostenfrei mit Basssaiten und Schlagzeugen ausgerüstet, bei Jaguar, dem Autohändler John Mason und Coca-Cola hatte man indes keinen Erfolg. Vielleicht ein Grund, warum die entsprechenden Jingles auf dem Original-Album fehlen und erst der CD-Neuauflage beigefügt wurden. Popmusik derart unverhohlen als Produkt zu vermarkten, setzte Ende 1967 natürlich jede Menge Chuzpe voraus, achtete ein sich als aufgeklärt empfindendes Publikum doch zunehmend auf ganz neue Werte – „„kommerziell“ wurde zum Schimpfwort, authentische Musiker hatten gefälligst aus dem „“Underground“ zu kommen. Großer Erfolg war dem Album nicht beschieden, ein Klassiker ist es dennoch geworden. Was nicht nur an Townshends intellektuellem Unterbau liegt, sondern an den schlichtweg großartigen Songs.

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