The Zutons – Tired Of Hangin‘ Around

Wir haben die knackigsten Salate aufgetischt, überall Chipsschälchen aufgestellt, die beste Biersorte besorgt, die coolsten Leute eingeladen. Doch obwohl denen die Lichtorgel seit Stunden unternehmungslustig zublinzelt, zieren sie sich, wenn es darum geht, das mühsam freigeräumte Wohnzimmer in eine überfüllte Tanzfläche zu verwandeln. Zum Glück haben wir aber das neue Zutons-Album gekauft, das jede Party rettet.

„Tired Of Hamgin‘ Around“ ist eine Spaßplatte. „These should be the best days of your Life/ But you worried all the goodness away“, beschwert sich Zutons-Chef David McCabe im Titelsong und mimt den Partylöwen. Und kaum beginnt der schräge Orange Juice-Riff mit dem wuchtigen Dr.-Feelgood-Boogie herumzualbern, ist die Tanzfläche gerammelt voll.

Ebenso wie der Vorgänger „Who Killed The Zutons“ (2004), vom dem das Liverpooler Quartett in seiner Heimat 600 000 Exemplare an gut informierte Fetenveranstalter verkauft hat, sorgt auch „Tired Of Hangin‘ Around“ dafür, dass die Partymeute stets in Stimmung bleibt. „It’s The Little Things We Do“ steht mit Mc-Cabes aufgekratztem Gesang und den aufwühlenden Harmonien in der Tradition von Golden Earrings „Radar Love“. Bei dem souligen Kraftpaket „Valerie“ wagt sich erstmals Zutons-Saxofonistin Abi Harding ein bisschen aus der Deckung. Bei „Someone Watching Over Me“ bekommen die Pärchen Gelegenheit zum Schmusen.

Weil unsere Gäste inzwischen schon eine ganze Menge Tannenzäpfle geleert, haben, entgeht ihnen wahrscheinlich, wie hübsch die Backgroundchöre, wie clever und präzise die Songs arrangiert sind, wie „Secrets“ eine hübsche Bassfigur umkreist, wie „Why Won’t You Give Me Your Love“ aus einem schlichten Gitarrenriff Glamrock der Marke T. Rex hervorzaubert. Wild auf der Tanzfläche herumzappelnd merken die Partygäste aber auch nicht, dass das Album nach dem viel versprechenden Start ziemlich eintönig wird, dass Nummern wie „Stacey“ oder „You’ve Got A Friend In Me“ zwar als hübsche Ideen, nicht aber als fertigen Songs durchgehen.

Doch es wird langsam spät, Kinder, und McCabe bereitet uns im noch einmal Gas gebenden „Hello Conscience“ auf den morgigen Kater vor. Kurz wird es dann noch mal witzig, als der zahme Rausschmeißer ausgerechnet „I Know You Never Leave“ heißt. Dann ist die Party vorbei.

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