They Might Be Giants – Dial A Song :: Rhino

Mann, waren die komisch. Laurel & Hardy, Ernie 8t Bert, europäischer Witz in amerikanischem Brillenschlangen-Pop, ein Flohzirkus, eine Straßenmusikantennummer. Sie waren die Giganten der Gymnasiums-Kantine. Einer hatte immer „Lincoln“ oder „Flood“ ‚dabei. Viele Songs waren da drauf und viele Stile. Polka, Soul, Bluegrass, Reggae, Funk, Walzer, Blues, Marschmusik. John & John.

Nach John Henry“ war es nicht mehr dasselbe. Das lag gar nicht an den beiden. Die Läden waren voll, die Shows waren kurzweilig wie je, die Platten waren nicht schlechter. Aber den Jonathan-Richman-Charme des Unfertigen, die ewige Andeutung, wie ein Song richtig klingen könnte, wenn er mal vollendet sein würde diese besondere Art des Unprofessionellen hatten sie verloren. Und mit der Karriere ging es auch nicht recht weiter. Man wähnte sie bald entzweit, zumal John Linnell ein Solo-Album machte, das genau so hibbelig und überdreht war, wie man es erwarten musste. Natürlich wurden sie noch einmal für den Analklamauk von „Austin Powers“ hervorgeholt.

20 Jahre sind vergangen, 52 Songs können angewählt werden. Zuviel, zuviel. So liebenswürdig das Doppel-Album im Schuber auch gemacht ist: Ich halte es im Kopf nicht aus. Aber ich habe schon damals in der Kantine nach der fünften Stunde lieber Hausaufgaben abgeschrieben.

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