This River :: Das Septett aus Jacksonville mit sehr eigenem Vintage-Sound
Der ganze Daptone-Kram (zuletzt Charles Bradley) wird zu Recht gewürdigt. Aber ein Blick Richtung Süd-West kann in Sachen Vintage-Sound auch nicht schaden. Schon eine ganze Weile machen JJ Grey und sein Septett unten in Florida prima Platten, die nach Tony Joe White, Southern Rock, Sly Stone, Memphis-Soul und dabei doch sehr eigen klingen. Wie auch diese neue. „Your Lady, She’s Shady“ (Titel des Monats?) ist gleich ein böse guter Swamp-Funker, der Soul-Existenzialismus von „Somebody Else“ hätte auch in der großen Stax-Zeit reüssiert, „Florabama“ setzt gleich zwei Bundesstaaten ein Funky-Denkmal. Bei allem Ekstase-Potenzial der Band geht der Songwriter JJ Grey nie baden – als Sänger muss er sich vor Idolen wie Otis Redding und Toots Hibbert nicht verstecken. Und bei „This River“ ist sich Ex-Tom-Petty-Drummer Stan Lynch nicht zu schade, nur mal ein bisschen den Shaker zu schwingen. Tolle Platte. (Alligator/in-akustik) JÖRG FEYER
Mühelos magisch
Der Erfolg gibt Selbstvertrauen, die Musik der New Yorker Rockband bleibt aber verletzlich