Tin Cup von Ron Shelton

Oktober Was sagt uns Golf über das Leben? Beide haben ein Handicap. Das Golf-Handicap von Roy (Kevin Costner) könnte spitze sein, hätte er nicht ein Handicap im Kopf: Weil er das Ziel zu oft mit einem gewagten Schlag erreichen wollte, also nicht einen Schritt vor den anderen setzte, hat er sich aus der Elite und aus dem Leben gespielt. Nun drischt er nach einem Schluck Bier die kleinen, harten Bälle auf einer Anlage weit in die texanische Ödnis. Ron Shelton setzte bereits in „Annies Männer“ (Baseball), „Weiße Jungs bringens nicht“ (Basketball) und „Cobb“ (Baseball) die Gesetze des Lebens mit den Regeln des Sports gleich. Frauen lieben Helden, verlieren ihr Herz jedoch an besessene Versager. Roy verliebt sich in Molly (Rene Russo), die Freundin seines einstigen Rivalen David (Don Johnson). Die Psychologin therapiert Roy, indem sie ihn drängt, beim US-Cup gegen David anzutreten. Costner ist als trotziger Trinker rührend charming, und „Tin Cup“ ist ein herzlich-harmloser Gegenentwurf zum Nike-Slogan „Du gewinnst nicht Silber, du verlierst Gold.“ Sheltons Moral: Du kannst auch mit dem falschen Schläger alles richtig machen.

Abonniere unseren Newsletter
Verpasse keine Updates