Tom Russell – Indian Cowboys Horses Dogs

Was ist dieser Mann produktiv! Läuft ihm schon die Zeit davon? Noch kein Jahr ist ins Land gegangen, seit Tom Russell mit „Modern Art“ um die Ecke bog und „Muhammad Ali“ die Ehre erwies – und in leider allzu weiser Voraussicht Warren Zevons „Carmelita“ mit einer Vertonung von Charles Bukowskis „Crucifix in A Death Hand“ einleitete. Nun diese Hommage an den alten und nicht ganz so alten Westen, traditionssatt, gefühlsecht, aber nie bloß nostalgisch. Hier liegt nur ein Wimpernschlag zwischen Dylans sinistrem „Seven Curses“ und Marty Robbins‘ sehnsüchtigem „El Paso“, wo er heute lebt. Und beides passt zu Russell wie der Bolo Tie zum Tuxedo. Joe Ely und Eliza Gilkyson helfen ihm, „Lily, Rosemary, And The Jack Of Hearts“ heimzusingen. Noch mal Dylan also, wie auch Woody Guthrie, Linda Thompson und – aktualisiert – Peter La Farges „Ballad Of Ira Hayes“. Dazwischen streut Tom Russell eigene Songs wie „The Ballad Ol Edward Abbey“ und „Old Blue“, so mühelos und zwingend zugleich, als gäbe es keine leichtere Übung. Für ihn stimmt das wohl sogar.

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