Toploader – Onka’s Big Moka

Wir sind die beste neue Band Großbritanniens!“ Joseph Washbourn, Kopf der taufrischen Sensation aus dem englischen Eastbourne, hat allen Grund, sich als bigmouth zu gerieren: „NME“ und „Melody Maker“ feiern das talentierte Quintett bereits seit längerer Zeit, Paul Weller ist ebenfalls Fan, und Noel Gallagher adelte sie unlängst durch seinen typischen Ausspruch „Not bad“. Zudem gelang „Onka’s Big Moka“ als Debütalbum gleich der Sprung in die Top 5 der UK-Album-Charts.

Wer wie Joseph Washbourn ein bisschen so aussieht wie der junge Mick Hucknall, hat es schwer und muss immer ein bisschen besser sein als die anderen. Ein Glück, dass dies Toploader über die Distanz von elf Songs ganz vorzüglich gelingt. Das allerdings mit einer Mischung aus Pop, Rock, Soul, Funk und Gospel (man höre das vage an Van Morrisson erinnernde „Summer Cycle“), die zurzeit ihresgleichen sucht und zahlreiche Vergleiche evoziert, die alle nicht wirklich greifen: Stevie Wonder, Dexy’s Midnight Runners, eine softere Ausgabe der Black Crowes, vielleicht sogar die frühen Stones. Bewanderte Chronisten stellten sogar frappierende Ähnlichkeiten zum One-Hit-Wonder Curiosity Killed The Cat fest, die sich bewahrheiten, wenn man die Luftigkeit und Leichtigkeit Toploaders betrachtet, die es irgendwie verständlich macht, dass so etwas bei den Briten heute wieder Softrock genannt wird.

Doch es ist auch lange her, dass Songs so viel Soul hatten wie das euphorische „Let The People Know“ oder das lebensfrohe „Higher State“. Während es auf den meisten Stücken von „Onka’s Big Moka“an beinahe allen Ecken und Enden herrlich orgelt, trätet und surrt, kommen auf dem ergreifenden „Only For A While“ besonders die Streicher zu ihrem Recht. Dazu solle man sich eine Weile hinlegen.

Der fulminante Schlusspunkt „Floating Away (In The Bath Tub)“ beginnt wie in einer Bar, in der der Mann am Klavier sein letztes Lied anstimmt. Der Rest des Stückes ist furios und endet in Ekstase.

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