Tracy Bonham: Ungestüm, laut und leidenschaftlich

Dieser Frau kann niemand mehr etwas vormachen. Tracy Bonham ist immerhin schon Ende Zwanzig und hat die Welt gesehen. Keine schlechte Voraussetzung, um das erste Album herauszubringen. Da läßt man sich nicht mehr hineinreden oder erfindet Strategien, um mit notorischen Hereinrednern umzugehen. Starke Frauen sind in? Also präsentiert sich Tracy Bonham auf dem Cover ihres Debüts in Unterhemd und mit einer schweren Pyramide aus Steinen auf den Schultern. Um die Ironie auf die Spitze zu treiben, betitelt sie das exzellente Werk dann auch noch „The Burdens Of Being Upright“.

Keine Angst, die gebürtige Kanadierin verliert sich nicht im Sarkasmus. Im Gegenteil, durch ihre Songs pumpt Herzblut Wie bei der Single-Auskopplung „Mother Mother“, in der sie von den Leiden des Erwachsenwerden singt Tracy Bonham, die live passenderweise auch schon mal PJ Harveys „50ft Queenie“ covert, ist rauh und ungestüm, laut und leidenschaftlich. Die meisten ihrer Lieder sind autobiographisch, das Innerstes nach außen zu kehren sieht die Songwriterin als ihren Job an.

Dabei kann ein bißchen Distanz nicht schaden. Das Augenzwinkern in ihrer Kunst ist zuweilen notwendig, damit Tracy Bonham weiterhin im Leben besteht.

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