Tramps, Traitors And Little Devils – A Drag City Super Session
Bill Callahan (Smog), Neil Hagerty (Ex-Royal Trux), Jim O’Rourke und Edith Frost gehören zum Star-Aufgebot dieses Albums, dass an zwei Wochenenden im letzten Winter entstand. In dementsprechend lockerer Stimmung ist das Material überraschend rockig ausgefallen. Die beteiligten Songwriter steuern exklusive Stücke bei, und auch die Cover-Versionen haben es in sich: Lou Reed, Randy Newman und Black Sabbath muss man erst mal unter einen Hut bringen. 3,5
Billy Mahonie – What Becomes Before (SOUTHERN/EFA)
Zweites Album der britischen Instrumental-Combo, und ein ziemlicher Brocken: Mit unerbittlicher Genauigkeit zelebrieren sie Kompositionen, deren Quellen zwischen Jazz, Rock und Folk nie so genau auszumachen sind, und die gelegentlich auch völlig eigenes Terrain betreten, vgL die metallisch hakelige Rhythmik von „Dusseldorf“. Doch auch im akustischen Gewand vermag die Band zu überzeugen, und die kurzen, eingängigeren Songs haben gar Pop-Qualitäten. 4,0
Songs:Ohia -Mi Sei Apparso Come Un Fantasma (PAPERCUP/CARGO)
Nach den eher meditativen Keyboard- und Percussion-Arrangements von“Ghost Tropic“ ^präsentieren Jason Molina & Co. auf diesem Mitschnitt von der letzten Euro-Tour ihre rockige Seite. Das Zusammenspiel von elektrischen Gitarren und stets treibendem Schlagzeug erinnert dabei stark an die besinnlicheren Momente von Crazy Horse. Doch egal vor welcher Begleitung: Seinen Gesangsstil behält Molina unbeirrbar bei. Lustig: Da die Aufnahmen in Italien gemacht wurden, ist der Titel eine Hommage. 4,0
The Gerbils – The Battle Of EIectricity (ORANGE TWIN/CARGO)
Die Band aus Athens, Georgia, spielt eine Sorte psychedelischen Pop, deren mal aufbrausender, mal filigraner Stil recht nahe bei ihren Ortsnachbarn von Olivia Tremor Control angesiedelt ist. Auch die frühen Mercury Rev haben Spuren hinterlassen. Als Eigensinnigkeit fallen eine Reihe titelloser Ethno-Kürzel ins Auge, die eingestreut, zwischen den Songs, für Beruhigung sorgen. 3,5
The Dismemberment Plan – Change (De Soto/efa)
Die Einschätzung der Plattenfirma, dass dieses Album „den großen Geist des Pop atmet“, ist zwar gewohnt übertrieben, aber auch nicht ganz von der Hand zu weisen. Mit „Secret Curse“ ist dem Quartett aus Washington D.C. eine hinreißende Emo-Hymne gelungen,, ,Following Through“ klingt nach R.E.M., und „Superpowers“ gar nach New Order. Nur wird das durchweg ansprechende Songmaterial von schlechter Abmischung und überlautem Schlagzeug getrübt 3,5
Halifax Pier – Put Your Gloves On And Wave (TEMPORARY/CARGO)
Klagende Celli und Violinen prägen das zweite Album des Sextetts, doch angesichts der dezent rockenden Rhythmusgruppe kann von Kammermusik keine Rede sein. Vielmehr übernehmen die Streicher hier die Rolle, die woanders von Gitarren eingenommen wird. Letztere sind zwar auch vertreten, beschränken sich aber auf kleine rhythmische Figuren im Hintergrund. Hübsche Platte, aber doch etwas zu sehr Classic-Rock. 3,0
Julie Doiron – Desormais (JAGJAGUWAR/CARGO)
Die ehemalige Sängerin der Garagenband Eric’s Trip hat sich auf bemerkenswerte Art weiter entwickelt Als gebürtige Franko-Kanadierin gönnt sie sich hier erstmals den Luxus, fast durchweg in französischer Sprache zu singen. 3,5