Trans Am – Liberation :: Liberation

Das siebte Album von Trans Am ist ein Album über den Irak-Krieg, und ja, ja, wir brauchen Platten über den Krieg, und zwar nicht nur von Songwritern, die alles ordnen und kommentieren. Als Instrumentalband können Trans Am es sich ja leisten, undeutlich zu bleiben, die dumpfe Hilflosigkeit und den Ärger und die Angst festzuhalten, die aus den Köpfen verschwinden werden, doch damals der eigentliche Grund dafür waren, dass so viele zu den Demos gegangen sind.

Als Hinweise genügen Bush-Samples, kurze Reden von Kriegsgegnern, Soundeffekte wie der Hubschrauber, bei dem man unsicher wird, ob hier Soldaten über Bagdad oder Sicherheitsbeamte über dem Pentagon schweben. Die Andeutung ist wie immer mächtiger als das Ausbuchstabieren, auch wenn dem Trio Trans Am das musikalisch Subtile fremd ist. Vor Jahren fiel der Name der Band häufiger, als es um Tortoise und Post-Rock ging, und so erfüllt „Liberation“ auch den Zweck, aufs Angenehmste zusammenzufassen, was Trans Am gut können und auf den Platten gemacht haben, die man eventuell verpasst hat Musik für Hörer von: Can, Slint, New Order, The Pop Group, den Chemical Brothers, alles mit Einschränkung.

Die Heavy- und Funkrock-Bildung des geräumig spielenden Schlagzeugers kann man unselig finden, aber die Strenge der anderen macht das wert, der metronomische Bass, die einfachen Riffs, die warmen alten Synthesizer. Die Lebensarbeit von Trans Am ist es seit 14 Jahren, schwergewichtige Teile aus unfertigen Rocksongs und Electro-Tracks so lange zu wiederholen, bis die Effektgeräte wirken und den Rumpfstücken Arme und Beine wachsen. Wer etwas Bedrohliches, Aggressives heraushört, hat dieses Mal offenbar Recht, denn es geht um Bombenalarm. Eine schöne Platte zum Unwohlsein.

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