Transporter 2 :: Start: 1. 9.
Wer heute noch beinharte, beeindruckende Actionszenen sehen will, der muß sich an asiatischen und französischen Filmen orientieren. John Woo und Luc Besson sind die Paten einer innovativen Ästhetik und imponierenden Kugeldichte, die mit mehr Geld und kalten digitalen Effekten Hollywood vergeblich zu kopieren versucht hat. Besson vor allem gelingt es, als Produzent trotz verschiedener Regisseure und oft lausiger Drehbücher, den Furor der Asiaten annährend auf das westliche Kino zu übertragen. Der Plot des Sequels von „The Transporter“ ist zwar nur banales Bindemittel für exzessive Schußwechsel, Martial-Arts-Zirkus und atemlose Verfolgungsjagden – die allerdings sind mit halsbrecherischer Optik inszeniert. Die gerissenen Stunts wirken gewagt, und obwohl die Action häufig over the top ist, liegt in ihr eine unterhaltsame Selbstironie wie auch bei dem blonden Versace-Model Kate Nauta, das mit langen Beinen auf Stilettos, hauchdünnen Strapsen und Schnellfeuerwaffen die Männerphantasien des Genres bedient. Zudem zeigt der Brite Jason Statham als Ganovenfahrer, der nahezu mit analfixierter Pedanterie seinen schwarzen Audi hütet, die süffisante Coolness früherer Hollywood-Haudegen, deren milde Enkel nicht mal Bruce Willis beerben können.