Uncle Tupelo – 89/93: An Anthology: Eine Sammlung, zusammengestellt aus vier Alben der Alt-Country-Band :: COLUMBIA LEGACY

Nur zur Erinnerung: „The Gilded Palace Of Sin“, das heute als Meilenstein gefeierte Debüt der Flying Burrito Brothers, verkaufte damals trotz des Rufs, der den Band-Mitgliedern vorauseilte, im eigenen Lande keine 50 000 LPs! Die Plattenfirma finanzierte trotzdem die nächste, aber Gram Parsons schmiss den Bettel bald hin. Und das war eine Band!

Uncle Tupelo waren genau genommen – zumindest bis zum vierten und letzten Album – nie eine, sondern zwei in einer. Als sie dann musikalisch eine Band-Identität entwickelten, verkrachten sich die Herrn Tweedy und Farrar erst so richtig und gingen eigene Wege. Auch waren sie bei einem Indie-Label unter Vertrag, das sie nie mit einem griffigen Image propagieren konnte. Die Punk-Ambitionen des einen und die retro gewandten Country-Folk-Sehnsüchte des anderen, der auch unüberhörbar Neil-Young-Fan war, brachten sie auf wundersame Weise dann doch unter einen musikalischen Hut.

Mit Songs, die manchmal etwas ungeschliffene Juwelen, aber substanziell überwiegend solche Hochkaräter waren, dass beim Wiederhören dieser aus vier Platten, Singles und diversen Raritäten zusammengestellten Retrospektive ganz große Freude aufkommt Wie originell diese Truppe war, lässt sich auch und erst recht an ihrer im Arrangement radikal umgemodelten Interpretation von Fogertys „Effigy“ mit seinen brachialen Soli ermessen. Als Uncle Tupelo diese Aufnahmen machten, war das ganz schön alte Musik. Deswegen klingt die hier nadi all den Jahren so erfrischend und zeitlos gut.

Die frohe Kunde für alle, die davon nicht genug bekommen können: Diese Anthologie kann man auch ohne das zu bereuen verschenken, denn die Original-LPs erscheinen auch als „Expanded Editions“ mit prima Bonus-Tracks.

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