Underworld

Second Toughest In The Infant

Logic / BMG Ariola

Von Techno zu Blues und zurück. Underworld nehmen diesen langen Weg nicht mit großen Sprüngen, sondern tasten sich auf ihrer Reise behutsam vor, und manchmal kann der Hörer den Prozeß, wie sich die landscape of sounds verändert, kaum bewußt wahrnehmen. Er merkt nur: Wo eben noch Breakbeats schnetzelten, hallt jetzt ein Blues-RifF. Das neue Album läuft über 70 Minuten, die Konzerte der Engländer können sogar dreimal so lange dauern.

Wir erinnern uns: In der zweiten Hälfte der Achtziger traten Karl Hyde und Rick Smith erstmals unter dem Namen Underworld in Erscheinung – als siebenköpfige Funkrock-Formation. Erst 1993 wurden Underworld nach langer Pause reaktiviert.

„Second Toughest In The Infants“ ist frei von den üblichen Klischees, die sonst am Kreuzüber von Dance und Rock nerven. Techno funktioniert hier als Angebot, Rock neu zu kontextualisieren. Das Basismaterial der Tracks – Breakbeats, abstrakter House, Ambient – stammt aus der elektronischen Musik, doch die Dance-Tracks können sich auch zu psychedelische Rock-Songs verwandeln. Dann werden die Beats langsam ausgeblendet, und die Gitarre übernimmt die Trägerfunktion. Der Übergriff könnte glücken. Denn Blues klingt bei Underworld bisweilen wie Ambient