Vanessa Paradis – Divinidylle

Ganz genau, die kleinen Französinnen und all das. Dazu muss man sagen, dass Vanessa Paradis, der gelangweilte Milchgold-Engel, die Summe aus allen Virgin Suicides, wirklich mal eine echte Sängerin war und kein reiner Nutzlos-Celebrity. Und heute, mit 35, klingt die Stimme noch so bambimäßig wie bei „Joe Le Taxi“, als sie 14 war – sie kann also nichts dafür, la fille can’t help it. Dass ihr neues Album nicht besonders gut ist, liegt an den langweiligen Songs und nicht etwa an der grundsätzlichen Natur so einer Schönmädchenplatte.

Neun Jahre nach dem – allen Träumereien sehr abträglichen – Beziehungsstart mit Johnny Depp und sieben Jahre nach dem letzten Album lässt sich Vanessa Paradis musikalisch wieder von Matthieu Chedid betreuen. Unter dem Namen -M- ist der einer der Stars der neuen französischen Pop-Exportszene, die großartige Vanessa hat ihn aber nicht so richtig inspiriert: Sie muss wieder das Ye-Ye-Girl in hohen Stiefeln und die Chanson-Cafe-Frau sein, mit Beatclub-Gitarren, Schmelzblues und Händeklatschen, so Handstaubsauger-sauber wie Roxette und Derartiges. Und sie singt schön.

Unauffällige Musik, doch überraschend klischeefrei, aber ein paar Klischees hätten es vielleicht interessant gemacht. Ihre 1992er Platte, produziert vom groben Gecken Lenny Kravitz, bleibt unerreicht.

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