Vetiver – Tight Knit
Das größte Verdienst Devendra Banharts – so stellt sich mit der Zeit heraus – scheinen die vielen Interviews zu sein, in denen er von befreundeten und bewunderten Musikern erzählte. So ist über die Jahre eine Art alternativer Kanon entstanden, zu dem neben Vashti Bunyan, Karen Dalton und Judee Sill auch die Band seines Freundes Andy Cabic, Vetiver, gehört. Dass Cabic seinem wuseligen Freund als Songwriter durchaus ebenbürtig ist, hat er schon auf zwei Alben bewiesen, so richtig zündete die Band allerdings erst mit der stilistischen Bandbreite des Cover-Albums „Thing Of The Fast“.
Der Nachfolger, „Tight Knit“, wieder ein Album mit eigenen Songs, knüpft nun an die Verspieltheit dieses Albums an. Feinsinnige akustische Folkperlen reihen sich aneinander, ab und an durchbrochen von konzisem psychedelischem Pop, wie Banhart ihn schon seit einiger Zeit nicht mehr hinbekommt. Kein Sperenzchen zu viel, alles auf den Punkt gespielt, halt —wie der Titel schon verspricht — dicht gewebt und dennoch von luftiger Leichtigkeit. Ganz am Ende gibt’s mit, „At The Forest Edge“ dann doch noch einen ausufernder Kiffertraum. Aber selbst der kommt genau zur rechten Zeit zum Ende. Schon jetzt der Soundtrack für den Sommerurlaub.