Warren Zevon – VH1

Es wird nicht lange dauern, dann werden Sie heulen müssen. Warren Zevon erlaubte einem Teamvon VH1, ihn während seiner letzten Lebensmonate und also der Produktion von “ The Wind“zu begleiten. Noch einmal fliegt er nach New York, um sich von seinem Freund David Letterman zu verabschieden und in dessen Show aufzutreten (das schon berühmte „Enjoy every sandwich!“ ruft am Ende übrigens Letterman), er kauft einen Anzug, fliegt geschwächt heim nach Los Angeles, arbeitet mit Billy Bob Thornton, Don Henley, Jackson Browne, Jim Keltner und Jorge Calderön im Studio. Bruce Springsteen kommt zu Weihnachten und spielt das Solo von „Disorder In The House“, man albert herum. Aus dem Off schildert Zevon tagebuchartig sein Befinden. Niederschmetternd der Besuch bei der Ärztin, quälend die langen Interviews – am Schluss ist Zevon von Schmerzmitteln aufgedunsen. „Rare, brutal and painful“ habe ihn früher die Inspiration überfallen, nun sei alles ganz leicht. Zevon zitiert Schopenhauer, Rilke und Hemingway: „Jede große Erzählung endet mit dem Tod.“ Das einzig Tröstliche an diesen oft hysterisch heiteren Bildern ist die Anwesenheit von Warrens großer, blonder junger Freundin, die natürlich nicht das erwähnte Gedicht kennt, aber so tut. Ein Grammy für „Best last performance of an unsuccessful but notorious songwriter who unfortunately died“. Draw blood!

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