Wer wenn nicht wir :: August Diehl, Lena Lauzemis

Regie: Andres Veiel Start: 10.3.

Nach seinen preisgekrönten, exzellent recherchierten und eindringlichen Dokumentationen wie „Black Box BRD“ oder „Der Kick“ hat sich Veiel mit den ihm vertrauten Themen RAF, Gewalt und Jugend an sein Spielfilmdebüt gewagt. Anhand der Biografien von Gudrun Ensslin und Bernward Vesper leuchtet er die Vorgeschichte des deutschen Terrorismus aus.

Vesper (August Diehl) und Ensslin (Lena Lauzemis) verlieben sich Anfang der 60er-Jahre während ihres Germanistikstudiums und gründen kurz darauf den Kleinverlag Studio Neue Literatur. Beide arbeiten sich dort an der Schuld ihrer Väter während des Nationalsozialismus ab, und beide offenbaren sich sehr bald als gestörte Persönlichkeiten, die sich selbst und den anderen verletzten. Trotz mehrerer Trennungen heiraten sie schließlich und bekommen ein Kind. Doch dann beginnt Ensslin mit Andreas Baader (Alexander Fehling) eine leidenschaftliche, selbstzerstörerische Affäre und taucht 1969 in den radikalen, bewaffneten Widerstand ab.

In den Details bringt Veiel die damalige Stimmung gut auf den Punkt, in der Summe aber ist die Regie zu holprig und bleiben die Charaktere zu hölzern, um wirklich zu berühren.

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