White Rabbits – It’s Frightening

Das erste Album dieser in Brooklyn beheimateten Band ging hierzulande leider ein bisschen unter. Dabei war „Fort Nightly“ ein Atem nehmendes Debüt, allerdings in seiner Vermischung von Ronettes-6Os-Pop, Specials-Ska, karibischer Polyrhythmik, Pogues-Trinkliedern und gewitztem Songwriting vielleicht ein bisschen zu eklektisch für den schnellen Hype. Für den Nachfolger taten die White Rabbits im vergangenen Jahr das einzig Richtige: Sie suchten sich einen Produzenten, der all diese Einflüsse mit einer geraden Linie verbinden konnte: Spoon-Sänger Britt Daniel. Der entrümpelte und polierte den Sound der Band dann gründlich, so dass „It’s Frightening“ (erschien in den USA bereits 2009) nun ab und an klingt wie eine frisch geduschte Inkarnation der wunderbaren Walkmen.

Mit einem polyrhythmischen Doppelschlag machen die White Rabbits aber gleich zu Beginn des Albums klar, dass sie trotz der neuen Ordnung ihr Alleinstellungsmerkmal – zwei Schlagzeuger! – keineswegs vernachlässigen. Auf „Percussion Gun“ und „Rudie Fails“ wird jedes Instrument zum Rhythmusgeber – und die Hände noch dazu. Melodien scheinen lediglich von Gesang und Beatles-Harmonien angedeutet. Dann übernimmt immer öfter das Klavier die Führung und weist den Weg zwischen atmosphärischem Art-Rock und Power-Pop. Da hat man in einigen Momenten – etwa im tollen „Lionesse“ – tatsächlich das Gefühl, einem neuen Spoon-Album zu lauschen. Aber vom Epigonentum ist „It ’s Frightening“ dennoch weit entfernt. Gerade dadurch, dass die White Rabbits sich ein bisschen diszipliniert haben, werden ihre Stärken deutlicher als zuvor.

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