Willie Nelson & Wynton Marsalis :: Here We Go Again – Celebrating The Genius Of Ray Charles

Country-Outlaw und Jazztrompeter sind gemeinsam gut in Form.

91 Songs sind versammelt auf den vier CDs der Box „The Complete C&W Recordings 1959 – 86“. Kaum zu fassen, dass ein schwarzer Musiker so früh so heftig mit dem Genre angebandelt hat. Ray Charles verdankt ihm sogar seinen größten Hit: „I Can’t Stop Loving You“ (1962).

Heutzutage wirkt die erfolgreiche Kombination eines Country-Outlaws mit einem Jazztrompeter kaum mehr „unlikely“, es ist nach „Two Men With The Blues“ ja auch schon die zweite Zusammenarbeit der beiden. Niemand hat Willie Nelson dabei gezwungen, sich an einer Swing-Ballade aus Rays Repertoire wie „Come Rain Or Come Shine“ zu versuchen. Er überlässt sie Norah Jones, die gut ausschaut dabei. Gospel à la Ray mit einer Prise Second Line Groove wie „Hallelujah I Love Her So“ ist eher sein Ding. Willie bietet starken Schmalz-Tobak beim Terzgesang mit Norah („Cryin‘ Time“) oder im 6/8-Takt swingend („I Love You So Much It Hurts“). Wynton Marsalis läuft zu Form auf, wenn er „I’m Moving On“ mit schrägem Intro versieht und als „Boogaloo with Afro-Latin Backbeat“ arrangiert. Sein Septett, zumeist mit Musikern aus der Lincoln Center Bigband besetzt, klingt hier fast nach einer ebensolchen. Highlights aber sind die Nummern mit viel Spaß beim Chorgesang: „Hit The Road Jack“ und selbstredend „What’d I Say“. (BLUE NOTE/EMI) Klaus von Seckendorff

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