Willy DeVille – Miracle

Das Wortspiel lag einfach zu nahe, „…nothing short of a miracle in a time of Dire Straits„, schreibt Willy in den Credits, sei der Beistand von Mark Knopfler im großen Karriereloch gewesen. Der gibt als Produzent erst mal nur eine Maxime aus: kein Saxofon mehr! Na, und das Akkordeon entsorgen wir dann auch gleich mit. Das immerhin macht „Miracle“ einzigartig in der DeVille-Discografie. Trotz dieser Rosskur ist Knopfler bemüht, DeVille nicht einfach einen fertigen Sound aufzupropfen, auch seine Trademark-Licks schwelen nur selten so dominant wie in „Nightfalls“. Deville ist bemüht, thematisch neue Kreise zu erschließen – und landet im „Money For Nothing“-Modus bei einer müden Abrechnung mit einem „Southern Politician“ und mit dem polternden Aufmacher „(Due To) Gun Control“ fast auf der Sympathisantenliste der National Rifle Association. Derweil als Gast-Gitarrist der bereits mit Knopfler verbandelte Country-Gigant Chet Atkins landet (im „Ave Maria“-Kitsch von „Heart And Soul“). Der alte Willy, der gemeine Knopfler und die neue Zeit finden noch am Besten im elegantunterkühlten „Assassin Of Love“ zusammen. Die Räuberpistole um den Pokerkönig „Spanish Jack“ bleibt der einzige Song, den Knopfler und DeVille gemeinsam für „Miracle“ geschrieben haben. Und ein ziemlich vergrütztes „Could You Would You?“ (Van Morrison) das einzige Cover. „Storybook Love“ bringt DeVille im „The Princess Bride“-Soundtrack sogar eine Oscar-Nominierung. Doch für eine Vertragsverlängerung reicht auch das nicht.

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