Wir waren Helden, Regie: Randall Wallace :: (Start 4.7.)

„We Were Soldiers Once… And Young“ heißt das Buch, in dem Lieutenant Colonel Harold G. Moore mit dem Journalisten Joseph Galloway die Schlacht im vietnamesischen Ia Drang Tal dokumentiert hat. Moore befehligte damals 1965 den ersten Einsatz von US-Truppen gegen die Vietkongs, der als einer der blutigsten Gefechte dieses Krieges gilt, Galloway war als Fotoreporter dabei. Der deutsche Titel verklärt diese Ereignisse nun zwar zum Märtyrertum. Zugleich erfasst er aber ungewollt auch das militärische Fundament aus Patriotismus, Pathos und Pflichtkodex, das Regisseur Wallace bei aller szenischen Schonungslosigkeit nicht vermeiden wollte. Moore wird hier von Mel Gibson gespielt als herzlicher Familienvater, gläubiger Katholik und umsichtiger Stratege, der das Massaker vorausahnt. Vorbildlich und verwegen steht er dann in dem Gemetzel, während an ihm die Kugeln vorüberpfeifen. Dieser Gesrus und die heimelige Atmosphäre beim Zittern, Beten und Weinen der Ehefrauen überlagert letztlich die sachte Kritik an der Perversion von Machtpolitik. So erschüttert das Sperrfeuer aus brutalem Realismus nicht, sondern soll nur Betroffenheit schaffen.

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