Wonderland von Michael Winterbottom :: ab 25. November

Big Ben, Oxford Street und Queen Mum hat Winterbottom in seinem präzisen, intimen London-Porträt ausgespart und suchte die alltägliche Arbeitermetropole – Kneipen, Friseursalons, das wuselige Leben im Süden der Stadt. Mit der Handkamera umkreist er die Mini-Dramen einer ganz normalen Familie innerhalb eines Wochenendes. Vater ist arbeitslos, Mutter hält es nicht mehr aus, die drei Töchter sind längst aus dem Haus und der Sohn verschollen. Der Familienzusammenhalt besteht vor allem darin, sich aus dem Weg oder auf die Nerven zu gehen und auf eigene Faust nach einem etwas Glück zu suchen. Größtmögliche Authentizität erreicht Winterbottom, da er seinen Film den Originalschauplätzen völlig unterordnet und mit dem spärlichsten technischen Mitteln gedreht hat Das erinnert stark an die dänischen Dogmafilme. Er verzichtet auf „Notting Hill-Schmalz, tariert aber seine Short-Short Cuts milimetergenau aus, so dass ein zaghaftes Lächeln für ein Happy-End genügt außerhalb der Leinwand, irgendwo in London.

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