Zwei mal zwei :: von Charles Lewinsky und Andreas Gefe
Der Titel lässt es vermuten, etwas arg arithmetisch angelegt ist diese Episodengeschichte über zwei gegensätzliche Paare, die ein Kind bekommen und sich bei der Geburtsvorbereitung befreunden. Als wöchentliche Serie im Zürcher „Tages-Anzeiger“ mag das besser funktioniert haben, hintereinander gelesen wirkt es wie eine im Kästchenheft errechnete Soap, die es auf eine möglichst große Schnittmenge mit dem Publikum angelegt hat. Lisa und Roland wollen ein Kind, aber das dauert, und es ist ein bisschen wie Dienst nach Vorschrift. Bei Marlen und Mirko klappt es hingegen schon in der ersten sehr kurzweiligen Nacht – mit Tiernamen und abwechslungsreichem Stellungsspiel. Und auch sonst könnten die Paare verschiedener nicht sein. Roland ist der verbummelte Akademiker, Mirko ein kroatischer Einwanderer, Lisa hat einen soliden 9-to-5-Bürojob, Marlen arbeitet als selbstständige Schneiderin. In diesen unterschiedlichen Milieus spielen Lewinsky/Gefe die Standardsituationen durch. Manchmal ganz witzig, manchmal auch die abgedroschenste Pointe nicht scheuend: „Ist doch völlig egal, ob Junge oder Mädchen. Hauptsache, mein Sohn ist gesund.“ Die beiden verlassen sich entschieden zu oft auf die sattsam bekannten Komödien-Stereotypen. Hechelkurs etc. (Edition Moderne, 19,80 Euro)