Sehr subtile Aggression

Der lange Weg zum Debüt des Tom Mc Rae

Wieviel Zurückweisung kann ein Songwriter ertragen? Fast eine Dekade lang mühte sich Tom McRae bis zum selbstbetitelten Debüt. Eine endlose Abfolge lausiger Demos und noch schlechterer Gigs, während der Pastorensohn von Stütze lebte oder in Buchläden aushalf.

Der 27-jährige Wahl-Londoner erwog zwecks neuer Perspektive sogar die Auswanderung, „aber nach zwei Tagen schrieb schon wieder darüber, wie ich aufhören wollte, Musik zu machen.“ Dass er nun doch noch auf dem besten Weg ist, von seiner Musik leben zu können, liegt nicht nur an genau beobachteten und scharf schneidenden Songs. Auch seine Chuzpe zahlte sich aus. Eines Tages rief er Roger Bechirian an, der Nick Löwe und Costello als Studiomann gedient hatte, und fragte: „Kannst du das, was du mit Elvis gemacht hast, auch mit mir tun?“ Bechirian war ob der Frechheit des Nobodys so verdutzt, dass er ja sagte.

„Mir gefällt die smarte Wut in den alten Costello-Songs“, erläutert Tom McRae. „Es ist nicht bloß eine Punk-Attitüde, sondern eine PräzisionswaHe. Auch in meinen Songs liegt oh eine subtile Agression. Aber ich hoffe, dass sich meine Songs nicht nur um Rache drehen. Das ist auf Dauer zu negativ.“ Sogar für einen Songwriter, der so oft zurückgewiesen wurde.

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