Soundgarden: Die restlichen Bandmitglieder reagieren auf Klage von Chris Cornells Witwe

Wegen angeblich unbezahlter Lizenzgebühren will Vicky Cornell vor Gericht gehen. Die Band hat aber eine ganz andere Sicht auf die Dinge und klagt zurück.

Bereits im Dezember 2019 hat Chris Cornells Witwe Vicky Cornell eine Klage gegen die verbliebenen Soundgarden-Mitglieder eingereicht. In dieser geht es um mehrere unveröffentlichte Tracks der US-Band, von denen sich Cornell laut NME „Hunderttausende Dollar“ als Lizenzgebühren verspricht. Außerdem wirft sie der Gruppe vor, sie belästigt, erpresst, unter Druck gesetzt zu haben und sich dazu auch noch einer rechtswidriger Umwandlung von Lizenzgebühren schuldig gemacht zu haben.

Mehr zum Thema
1. Todestag von Chris Cornell: Liebeserklärung von Soundgarden-Drummer Matt Cameron

Nun haben Kim Thayil, Matt Cameron und Ben Shepherd Gegenklage eingereicht. Sie nennen Vicky Cornells Vorgehen eine „beleidigende Wiederholung falscher Vorwürfe und verletzende persönliche Anschuldigungen“. Soundgarden hätten keinen Streit über materielle Dinge mit ihr gehabt. Aber vor allem seien die unveröffentlichten Songs nicht das Eigentum der Frau des 2017 verstorbenen Musikers Chris Cornell. Die Stücke aus dem Jahr 2015 wären ganz klar für die nächste Soundgarden-Platte eingeplant gewesen. Dennoch würden sich die einzigen Aufnahmen im Besitz der Witwe befinden, die sie aber nicht an die Band herausgeben würde.

„Soundgarden behalten beträchtliche Gelder ein“

Chris Cornell (1946-2017)

Der Anwalt und Nachlassverwalter der Cornells erklärte nun: „Wir sind natürlich nicht einverstanden mit der offensichtlichen Falschcharakterisierung der Ereignisse durch die Band und stehen zu den wahrheitsgemäßen Tatsachen, die in unserer Beschwerde dargelegt sind. Es ist enttäuschend, dass Chris’ ehemalige Bandmitglieder nun versucht haben, sein Vermächtnis durch zahlreiche falsche Anschuldigungen zu zerstören, und dass sie weiterhin beträchtliche Gelder von seiner Witwe und seinen minderjährigen Kindern einbehalten (obwohl sie dieselben Gelder für ihre eigenen Anwaltskosten verwenden).“

Chris Cornell starb am 18. Mai 2017 im Alter von 52 Jahren in Detroit, nachdem er mit seiner Band ein Konzert gespielt hatten. Am 26. Mai wurde er beigesetzt. Als offizielle Todesursache wurde Suizid festgehalten. Er hinterlässt aus seiner Ehe mit der Bandmanagerin Susan Silver eine Tochter (2000 geboren) und zwei Kinder aus der zweiten Heirat mit der Publizistin Vicky Cornell – eine 2004 geborene Tochter und einen Sohn, der 2005 auf die Welt kam. Soundgarden haben schon Ende 2019 verlauten lassen, dass ein weiteres Album mit seiner markanten Stimme im Bereich des Möglichen liegen würde.

Christie Goodwin Redferns via Getty Images
Abonniere unseren Newsletter
Verpasse keine Updates