The Fireman Rushes In

Von einem Album kann man bei der ersten The Fireman-Platte

„Strawberries Oceans Ships Forest“ (* * l/2) eigentlich nicht sprechen, handelt es sich doch um zehn Variationen des gleichen Stücks, die tatsächlich – wie ursprünglich geplant – als B-Seiten von 12-inch-Singles mehr Sinn ergeben hätten. Trotzdem ist diese Platte ein weitaus vergnüglicheres Unternehmen als das lauwarme McCartney-Album „Off The Ground“, von dem die meisten hier remixten Spuren stammen. Youth unterlegte flächige Keyboards, indische Sitar-Klänge, psychedelische Sounds, Bass-Melodien und Gesangsfetzen mit harten teutonischen Techno-Beats und ließ die Tracks in Ambient-Schlieren auslaufen.

Dass The Fireman mehr war als eine etwas wunderliche Laune eines alternden Pop-Millionärs, zeigte sich erst auf dem zweiten Album, „Rushes“ (* * * *). spontan in wenigen Tagen aufgenommen, dann aber von Youth mit McCartneys gelegentlicher Unterstützung wochenlang bearbeitet, entstand aus sphärischen Pink Floyd-Klängen, found sounds (wie etwa Stimmen einer Telefonsex-Hotline), Songschnipseln, Post-Rock-Jams und den Haikus der wenig später verstorbenen Linda McCartney ein dunkles Ambient-Album, auf dem McCartney trotz Pseudonym seine musikalische Identität ebenso wenig verleugnen kann wie in seinen klassischen Kompositionen vom „Liverpool Oratorio“ bis „Ecce Cor Meum“, denn man erkennt auch hier hinter jeder Basslinie und jeder Gitarrenfigur den begnadeten Popmelodiker.

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