Thriller – Michael Jackson

Chuck Klosterman hat mal gemutmaßt, dass möglicherweise alle Popmusik beschissen sei, bis sie sich millionenfach verkauft hat. Davor sei alles nur ästhetisches Geschmäcklertum, erst danach habe man die Gewissheit, einen Mehrheitsbeschluss – die Rezeption hat entschieden. Nun, dies ist das meistverkaufte Album aller Zeiten, ästhetische Fragen stellen sich jetzt nicht mehr. Mit „Thriller“, dieser für den internationalen weißen Mainstream von Quincy Jones aufgepopten Melange aus Funk, Soul, Disco und R’n’B, in der sich sogar etwas US-Hard-Rock inkorporieren ließ, hat Jackson nicht nur Musikgeschichte geschrieben, er hat gleich auch noch der jungen Video-Clip-Kunst mit dem Filmchen zum Titelstück einen ersten Höhepunkt beschert. Sieben von neun Songs wurden als Single veröffentlicht, in den besten Zeiten gingen wöchentlich eine Million Exemplare des Albums weltweit über den Ladentisch, aber was das Erstaunlichste ist, und das spricht durchaus für Klostermans These: Songs wie „Billy Jean“, „Beat It“ oder „Thriller“ klingen immer noch frisch, vital und überhaupt nicht von vorgestern. Streiten wir uns also nicht über Geschmacksfragen, sondern ziehen stattdessen ehrfürchtig den Hut vor einer – yessir! – Meisterleistung.

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