Die 15 letzten großen Riesen im Rockgeschäft

Es gibt nur noch eine handvoll klassischer Rockbands, die zehntausende Zuschauer anziehen, die sogar Stadien füllen können, über Alters- und Genregrenzen hinweg. Was macht sie aus – und was machen sie besser als andere? Eine Übersicht mit Coldplay, U2, Aerosmith u.a.

17Sind die Kings of Leon die letzten ihrer Art? Die eine Band, die  nicht alt ist und trotzdem Zehntausende Zuschauer zieht – und das „nur“ mit Rockmusik, ohne Showkonzept, Kostümzwang oder Feuerwerk? Hoffentlich nicht. Allerdings muss doch ein Trend zur Vergreisung konstatiert werden: Die großen Alten füllen immer noch Stadien, während in den vergangenen Jahren nur wenig Nachwuchs folgte.

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Aber was macht eigentlich eine klassische Rockband aus, wodurch hält sie sich über Dekaden – und wieso können sich auf manche Bands (fast) alle einigen? Warum müssen die einen wieder in Clubs zurück, während andere jederzeit große Festivals headlinen können? Was sind ihre Stärken und Schwächen? Wir haben versucht, das anhand von 15 Bands, die noch immer so weit oben mitspielen, dass die Kings Of Leon eine Menge von ihnen lernen könnten, herauszufinden – und natürlich ist unsere Auswahl eher exemplarisch, denn die Grenzen sind fließend. Wo hört der klassische Rock auf? Schon bei Muse – oder erst bei Radiohead, die alles tun, um nicht mehr als Musik für die Massen wahrgenommen zu werden, sondern als Kunst? Und wo fangen Hardrock und Metal an – bei Iron Maiden, deren Maskottchen längst auf Designer-Shirts zu sehen ist, oder schon bei AC/DC? Gerade die haben freilich alles drauf, was stadionkompatibel macht: Sie arbeiten seit Jahrzehnten hart und weichen dabei nicht zu weit von ihrem Erfolgskonzept ab. Experimente? Nein, danke! Sie setzen lieber auf massive Riffs und Refrains. Hit-Singles haben sie eher zufällig, ihr Metier ist das Album.

Das AOR-Feeling

In den 70er-Jahren nannte man die sanfte Version dieses Stadionrocks „AOR“, was entweder „album oriented“ oder „adult oriented rock“ heißt, so genau weiß das heute keiner mehr. Die Bands, die damals groß waren, sind heute größtenteils in der Versenkung verschwunden: Boston und Chicago, Foreigner und R.E.O. Speedwagon waren wohl doch zu unspektakulär – und ihre Sänger nicht in der Lage, mit großen Gesten die Massen zu begeistern. Das Gegenteil geschah in den 80er-Jahren: Def Leppard und Guns N’Roses konnten zwar kurzzeitig pompöse Triumphe feiern, bekamen dann aber genauso wenig die Kurve zum Langzeitphänomen. Die einen verloren den Anschluss ans Zeitgeschehen, die anderen konnten dank ihrer Egos kein stabiles Line-up aufrechterhalten. Denn das ist auch wichtig: nicht dauernd Musiker austauschen, zusammen durchhalten.

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Wie sollen Musiker Gemeinschaft stiften, wenn sie selbst keine sind? Schließlich ist klassische Rockmusik in einer Welt, in der sich dauernd alles ändert, einer der letzten Fixpunkte, an die man sich halten kann. Wenn die ersten Akkorde von „Highway To Hell“, „Badlands“ oder „Alive“ ertönen, weiß man als klassischer Rockfan, dass man zu Hause ist. Und die 20.000 Leute, die um einen herumstehen, wissen es auch.

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