Und VIKTER DUPLAIX steht an den Soul-Reglern

Bei einem wie Vikter Duplaix, der dem großen Publikum noch unbekannt ist, steht jeder zielsicher fallengelassene Name (mit wem er gespielt hat und so) in der Regel für einen Minderwertigkeitskomplex. Allerdings: Als der junge Duplaix noch jünger war, arbeitete er als Büro- und Studiogehilfe von Kenny Gamble – dem Gamble von Gamble & Hufl, den Produzenten, die Anfang der Siebziger den Stempel „Philly Sound“ entwickelt haben, den symphonischen Soul von MFSB, den O’Jays, den Three Degrees. Sinnfällig ist das nur, weil Vikter Duplaix ähnlich emblematisch für den neuen Philadelphia-Soul steht. Erykah Badu, Jill Scott, D’Angelo, The Roots (zielsicher fallengelassen) haben zuletzt fraglos die besten R&B-Rap-Platten aufgenommen, Duplaix hat überall mitgemacht. Auch wenn einem keiner sagen kann, was eigentlich.

Das liegt daran, dass Duplaix auch Funktionär ist. Als früh frustrierter Musiker stieg er in die „A Touch Of Jazz“-rirma von Veteran DJ Jazzy Jeff ein, schrieb neben Liedern Verträge und Produktionsprotokolle. „Wenn ich Will Smith auf der Bühne sehe“, sagt er, „denke ich: Der hat doch immer den selben Bus genommen wie ich. Ich weiß, wie Karrieren gemacht werden. Das hat etwas mit gesunder Sachlichkeit zu tun.“ Mit dem ersten eigenen Album „International Affairs“ ist Vikter Duplaix also zugleich Novize und auf der nächsten Stufe einer langen Laufbahn angelangt. Süßer Schlafzimmer-Soul, trocken instrumentiert, lateinamerikanisch geprägt. Passt auch zu Prince, nur der ist nicht auf der Liste.

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