wir sehen uns im badezimmer: THE STROKES haben ein paar kleine Zicken und zwei neue Songs

Wie die Strokes klingen, wissen längst auch die, die sie noch nie gehört haben. Wie Television, Richard Hell, Velvet Underground, genau. Gemeinsamkeiten mit Bands, die weder aus New York stammen noch zerstritten abgetreten sind, wurden kaum untersucht, deshalb: The Strokes sind auch ein bisschen wie R.E.M.

Am 18. Januar nämlich spielten die fünf in der New Yorker Mercury Lounge (dem ehemaligen Wirkungsort ihres Managers Ryan Gentles) unter dem Namen The Shitty Beatles. Es ging wohl darum, chaotische Ausbrüche an der Abendkasse des Mini-Clubs zu vermeiden – gewitzte Eingeweihte beobachteten das Standard-Set der Strokes, also alle 14 eigenen Songs, die sie zurzeit spielen können. „New brk City Cops“ ist nach kurzer Pietäts-Frist wieder im Programm, zum kompletten Programm des Albums „Is This It“ (für das es in den USA jüngst eine Goldene Schallplatte gab) kommt „“When It Started“ dazu, das als Bonus auf der Single „“Last Nite“ erschienen ist, sowie zwei neue, unveröffentlichte Songs namens „“Meet Me In The Bathroom“ (Konzert-Opener) und, tja, „“The Newie“. Ein Arbeitstitel, um den es bandintern angeblich viele ergebnisarme Diskusstonen gab. Was das mit R.E.M. zu tun hat? Die waren berühmt dafür, als Bingo Hand Job oder Hornets Attack Victor Mature aufzutreten, um genug freie Plätze für den Fanclub zu haben.

Früher hatte R.E.M.-Sänger Stipe auch den Spleen, in Videos nie den Mund zum Gesangs-Playback bewegen zu wollen. Weil die Strokes das auch nicht dulden, haben sie beim Dreh des „“Last Nite“-Videos wirklich gespielt – eine exklusive Live-im-Studio-Version, die es nur im Fernsehen gibt und bei der immerhin ein Mikrofon-Ständer und ein Beckengalgen des Schlagzeugs der lässigen Aggressivität geopfert werden.

Mehr Kraft kostet die Europa-Tour, die nach einem Japan-Trip am 23. Februar in Leeds beginnt und 25 Shows in 12 Ländern umfasst. Die drei Deutschland-Konzerte werden übrigens vom Casio-Chanson-Duo Stereo Total eröffnet, deren New Yorker Auftritt vor kurzem den anwesenden Strokes-Mitgliedern so gut gefiel, dass sie die Berliner Band gleich auf einen Abschnitt ihrer US-Tour mitnahmen. Keyboard-Versionen von Strokes-Songs gibt es aber nur auf Platte: von der geheimnisvollen britischen Tribute-Band namens The Diff’rent Strokes.

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