Xavier Naidoo: Aufruf zu Konzert-Boykott nun auch in Kassel

Keine Ruhe für Xavier Naidoo: Nachdem bereits für sein Konzert in Ladenburg am 15. August Boykottaufrufe laut wurden, regt sich auch gegen das Konzert am Folgetag in Kassel Widerstand.

Ob das mit Xavier Naidoos Konzertreihe im Sommer noch etwas wird? Nachdem bereits der geplante Auftritt des umstrittenen Sängers, Verschwörungstheoretikers, Adrenochrom-Theoretikers und selbsternannten Rassisten am 15. August 2020 in auf der Festwiese in Ladenburg für einen Eklat sorgte (der in einer Absagedrohung des Sängers resultierte), gibt es nun auch rund um das Konzert am Folgetag am Messegelände in Kassel Aufruhr. Dort ruft die Grüne Jugend nun zum Konzertboykott auf – das berichtet unter anderm „hna.de“.

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„Homophober Rassist“

„Dass mit Naidoo ein homophober Rassist, der antisemitische Sprache verwendet und rechtsextreme Verschwörungstheorien verbreitet, in Kassel eine Bühne bekommt, lehnen wir entschieden ab“, zitiert „lokalo24.de“ die Sprecherin der Grünen Jugend Kassel. „Gerade in einer Zeit, in der mit der AfD eine in großen Teilen vom Verfassungsschutz beobachtete Partei in unseren Parlamenten Fuß fasst und versucht, diese wie in Thüringen lächerlich zu machen, stellt das Verbreiten solcher Aussagen eine große Gefahr dar. Es vergiftet das gesellschaftliche Klima in unserer Demokratie und ist der Nährboden für rechtsextreme Gewalttaten wie in Halle und Hanau“, erklärt dazu der Vorstand der Grünen Jugend Kassel.

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Kasseler Oberbürgermeister reagiert zurückhaltend

Der Oberbürgermeister der Stadt Kassel, Christian Geselle, hält sich mit seiner Meinung indes zurück: „Die Stadt hätte ohnehin keine rechtliche Handhabe, das Konzert zu untersagen“, erklärte sein Sprecher auf Anfrage von „hna.de“.

Deutlich weniger zurückhaltend als Geselle hatte sich der Bürgermeister von Ladenburg, Stefan Schmutz, gezeigt: „Die privaten Aussagen des Künstlers Naidoo sind inakzeptabel“, so Schmutz – und weiter: „Dahinter scheint eine Weltanschauung zu stehen, die mit dem liberalen und offenen Weltbild Ladenburgs nichts gemein hat“.

Nachfrage weiterhin groß

Die Nachfrage für Konzerttickets soll trotz des Eklats um den Sänger weiterhin groß sein. Der Chef der Agentur MM Konzerte, Uwe Vater, rechnet laut Berichten der Zeitung mit 6000 Besuchern. Ein Kommentar zu Naidoos kontroversen Meinungsäußerungen möchte Vater nicht abgeben: „Meine persönliche Meinung steht hinten an. Wir machen Musik und Entertainment. Das ist meine Passion.“ Vater weiter: „Wir haben einen Konzertvertrag zu erfüllen.“

„Macht euren Scheiß doch allein“

Naidoo hatte nach den Boykottaufrufen in Ladenburg mit einer Absage seinerseits gedroht –  „Mannheim24“ berichtete. Demnach habe sich der Sänger einmal mehr per Videobotschaft zu Wort gemeldet und sich an Bürgermeister Stefan Schmutz gerichtet: „Übrigens Herr Bürgermeister, ich bürge nicht mehr. Macht euren Scheiß doch allein und gibt mir mein Geld wieder.“ Damit, so Naidoo, bestätige sich auch sein Faschismusverdacht gegenüber der SPD – denn diese ist laut dem 48-Jährigen schließlich die neue Ausgeburt des Faschismus.

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