Xavier Naidoo reagiert auf Kritiker – „Versucht nicht, Menschen umzupolen“

In einem Statement auf Telegram erklärte der Sänger, warum er einen Feldzug gegen die Unwahrheit führt und weshalb er Attila Hildmann den Rücken freihält.

Xavier Naidoo hat in einem neuen Telegram-Video erklärt, was ihn zur Zeit beschäftig und warum er nach eigenen Angaben weiter auf der Suche nach der Wahrheit ist und sich deshalb von niemandem davon abbringen lassen will.

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Seinen Kritikern antwortete er gleich zu Beginn des etwa siebenminütigen Clips, dass es ihm um Liebe ginge und um Vereinigung aller Meinungen: „Allen, denen das nicht gefällt: Sucht euch doch die Leute, deren Meinung euch gefällt. Wenn nichts dabei ist, dann macht euch selbst auf den Weg.“

„Das Grundgesetz ist nicht das Papier wert, auf dem es geschrieben steht!“

Er selbst versuche alle Menschen zu Wort kommen zu lassen. „Wir sollten es aushalten, dass Menschen ihre Meinung sagen“, so der Sänger Dann wurde er deutlicher, was seine Themen sind: „Das Grundgesetz ist nicht das Papier wert, auf dem es geschrieben steht!“

Xavier Naidoo

Vor zehn Jahren habe er, so Naidoo, als einer der ersten in einem öffentlich-rechtlichen Programm, zumal im Frühstücksfernsehen, davon gesprochen, dass Deutschland gar kein Land und daher nicht souverän sei. Er selbst glaube auch nicht alles, was er in seinem Kanal an die Menschen weitergebe.

„Aber ich möchte Denkanstöße geben! (…) Ich widme mich nicht nur einem Mosaikstein der Wahrheit.“

Naidoo erklärte auch, dass seine Beschäftigung mit der Katholischen Kirche der Ursprung seiner Suche nach „Wahrheit“ sei. „Ich habe mein komplettes Weltbild in Frage gestellt“, sagte er. „Ich bin aus der katholischen Kirche aufgewacht und hab ihr Treiben erkennt. Ich habe etwas in Frage gestellt, was sehr nah bei mir ist. Ich bitte jeden, das auch zu tun.“


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Naidoo weiter: „Wir sind in eine Welt hieingeboren und wussten nichts. Man hat uns alles beigebracht. Vielleicht wussten wir auch alles. Man hat uns alles aus dem Kopf geschlagen und neue Dinge beigebracht, die vielleicht gar nicht stimmen.“

Er gehe davon aus, dass man uns im Grunde über alles belogen hat. „Und wenn die Erde flach ist oder ein Globus – muss man das eine verteufeln oder auf einen Thron setzen? Wir müssen alles in Frage stellen.“

Später im Video schüttelte er auch den Kopf darüber, dass man ihn oftmals einen Antisemiten nennt. „Sind das Semiten, die das behaupten? Gibt es im Zentralrat der Juden einen Semiten? Haben sie ein Recht das zu behaupten, wenn sie selbst keine Semiten sind?“

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Xavier Naidoo und Attila Hildmann

Auch auf andere Redner ging der Musiker ein, etwa Attila Hildmann. „Ich bin froh, dass Attila Hildmann so ist, wie er ist. Das ist nicht meine Weise. Aber ich halte ihm den Rücken frei, wo ich kann.“ Ebenfalls erwähnte er den umstrittenen selbst ernannten Reichsbürger Rüdiger Klasen. „Ich bin doch nicht von all dem überzeugt“, stellte Naidoo klar. „Ich bin längst jemand, der sich von all dem frei fühlt. Ich brauche keinen Akt der Befreiung, aber ich gestehe ihn jedem zu.“

Xavier Naidoo postet seit Wochen immer wieder kurze Videos, in denen er Verschwörungstheorien (Stichwort: Adrenochrom-Verschwörung) erklärt. Andere Prominente, darunter auch Rapper Sido, schlossen sich mit fragwürdigen Statements dem schiefen und zuweilen unerträglichen Diskurs an.

Zuletzt sperrte Instagram den Account von Attila Hildmann. Auch Naidoo muss befürchten, dass seine kruden Gedanken noch Folgen für ihn haben. Politiker reagierten auf seine Internet-Videos mit herber Kritik und kündigten an, zu prüfen, ob Konzerte von ihm geblockt werden können.

Marco Prosch Getty Images
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